Und fürs Leben
Hier kommt mal ein „Nerd-Post“ für alle Coache und Coache in Ausbildung
Wenn Du auf eine (tatsächlich volle, nicht einsame) Coaching-Insel nur drei Fragen mitnehmen könntest, welche wären das? Und warum sind es diese?
Hier kommen unsere.
Und Pst Für einem Intentionalen Coach müssen diese Fragen so selbstverständlich in jede Begegnung fließen wie die Tatsache, dass beim Fußballspiel ein Ball dabei ist
1. „Was ist los/was ist denn passiert?“
Keine Coachingfrage, sondern einfach eine menschliche Frage. Du interessierst Dich für den anderen und er kann einfach mal loswerden, was gerade los ist. Mit allem was dazugehört. Ärgern, jammern, traurig sein. Als Coach bist Du so etwas wie ein „Raum“, in den der andere seinen Kummer, Sorgen, Ratlosigkeit, Enttäuschung, Verwirrung Entsetzen, Fragen - alles, was da gerade ist, mal „hineingeben kann“. Die Superkraft als Coach bei dieser Frage: Du wertest nicht über das, was der andere sagt oder wie der andere sich zeigt. Mal so sein zu dürfen wie man ist, ist für viele Menschen eine enorme Entlastung.
2. „Stimmt das?“
Wenn Du bei Frage Nummer 1 aufmerksam zuhörst, wirst Du feststellen, dass in dem, was der andere erzählt, recht viele Interpretationen bzw. Geschichten und oft so gut wie gar keine Fakten und Tatsachen enthalten sind. Menschen sind kreativ und erfinden tatsächlich auch vieles „dazu“, was so gar nicht passiert ist. Manchmal verdrehen und verzerren sie ihre Erfahrungen ziemlich stark oder übertreiben und generalisieren und klagen an - und sind sich dessen gar nicht bewusst. Die Frage „stimmt das“ ist deswegen so stark, weil der Coachee sich aus der Begrenzung befreien kann, die seine Geschichte für ihn selbst in seinen Wahlmöglichkeiten erzeugt. Denn: die Geschichte wird meist vom Opferstandpunkt dargestellt - selbst, wenn derjenige nicht nur oder sehr oft gar kein faktisches Opfer war. Erkennt er die geschilderte Erfahrung nicht als eine stark interpretierte Geschichte, wird er diese Geschichte Ggf. sein Leben lang behalten - und mit ihr die Begrenzung, die darin enthalten ist. Was auch bleibt sind alle Anschuldigungen, die in der Opfergeschichte enthalten sind. Das ist nicht so besonders nett für die anderen Menschen (die möglicherweise gar nicht an allem schuld sind!). Und es wird sehr schwierig für den Weltfrieden, weil das Festhalten an einer verzerrten Geschichte eine Versöhnung unmöglich macht. „Stimmt das/war das wirklich so/ist das tatsächlich so?“ kann man mal ganz penetrant und unbeirrbar immer wieder wiederholen. Es ist enorm erhellend und befreiend, was dadurch nach und nach für den Coachee sichtbar und erkennbar wird!
3. „Wie sind die Fakten?“
Zu dieser Frage gibt es einen entscheidenden Hebel: Man muss ALLE Fakten erfragen. Denn beim Gestalten der Opfergeschichte werden meist wesentliche Ereignisse, Ergebnisse, Begegnungen nicht nur vergessen, sondern gezielt ausgeblendet. Der, den der Coachee als den Schuldigen ausgedeutet hat, kann so der Schuldige bleiben. Der Coachee selbst hat dann zwar einen Universaltäter, aber erfährt sich als machtloses Opfer in seinem Leben. Dafür gibt es zwar oft viel Zustimmung von anderen - aber für den Coachee keine neuen Erfahrungen und Ergebnisse.
Was ist los?
Stimmt das?
Was sind die/alle Fakten?
Diese drei Fragen würden wir sogar auf eine Insel mitnehmen, wenn es dort gar nicht um Coaching, sondern nur um friedliche Begegnungen ging. Wie in einer Partnerschaft, einem Team, einem Unternehmen oder in einem Sozialen Netzwerk. Es sind auch die drei Fragen, die wir unseren Kindern mit auf den Weg geben. Damit lernen sie eine wichtige Kompetenz: aufmerksam zuhören und lesen, umfassend und differenziert denken und fragen, klug und wertschätzend entscheiden, kommunizieren und handeln.
Und sie gehen den eigenen und fremden Geschichten nicht so leicht auf den Leim
Was sind Deine drei Fragen?
Wie findest Du unsere?
Wenn Du willst, nutze sie mal eine Woche lang ganz intensiv und beobachte den Unterschied in Deinen Begegnungen
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