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Eigentlich kann keiner Schlafen. Meine Eltern konnten immer schon nicht schlafen, kaum war ich berufstätig und hatte hin und wieder berufliche Probleme, die es zu lösen galt, konnte ich dann auch oft nicht schlafen. Eine Kollegin von mir schreibt nachts, so zwischen 2 und 5 ihre wichtigsten Mails, eine Freundin war seit jeher um 4 Uhr wach und schrieb WhatsApps und Posts auf Facebook, der eine schläft nur zu Hause und nie im Hotel, der nächste nicht durch, der andere nicht ein - wem das gelingt, der leidet an präseniler Bettflucht und verlässt zu früher Morgenstunde getrieben das Bett.

Wovor laufen wir denn weg?

Wieso schlafen wir Nachts nicht?

Schlafen ist ein bisschen wie sterben. Man ist weg und weiß nicht, was in dieser Zeit genau passiert. Als Jugendliche las ich mal einen Artikel darüber, dass im Schlaf die Seele den Körper verlässt. Wo sie dann wohl ist? Im Äther, Pause machen von der menschlichen Erfahrung? Verstehen könnte ich die Seele! Wenn man sich nämlich anschaut, wie wir Menschen uns im Wach-Zustand mitunter manifestieren, will man auch manchmal lieber gehen ???? Denn das verheerende ist: im Wachzustand scheint unser Bewusstsein gern zu schlafen! Tief und fest ???? Man muss sich nur die Wahlergebnisse und die Erde anschauen.

An dieser Stelle danke ich Dir dafür, dass Du bis hierhin gelesen hast und sich keine Wahrnehmungsmüdigkeit wie ein sanfter Schleier über Dein Bewusstsein gelegt hat ???? Und es lohnt sich, wach zu bleiben, denn am Ende vom Post hau ich ein paar Sachen raus, die nicht jedem gefallen.

NACHTS versuchen wir, Leben zu kontrollieren, indem wir NICHT schlafen.

TAGSÜBER versuchen wir Leben zu kontrollieren, indem wir SCHLAFEN.

Zu Nachts:

Wer nicht schläft, fährt Gedankenkarussell und produziert dabei unangenehme Gefühle. Der Sammelbegriff dafür ist „sich Sorgen machen“. Das macht man in der Regel nicht, weil man so sehr im Urvertrauen mit sich und dem Universum und allen darin lebenden Menschen ist und einem sonst nichts einfällt, sondern, um das Universum zu manipulieren. Die nächtlichen Gedanken und Gefühle sollen etwas abwenden oder herbeiführen. Schlechte Nachricht: es ist dem Universum (und den anderen Menschen) egal ????????‍♀️ Die Kontrolle zerfurcht Dein Gehirn so doll, dass Du irgendwann denkst: ich überlebe, weil ich mir mein Gehirn nachts zerfurche. Und so furchen sich viele Menschen durch ihr Leben. Niemals ging ein Kontostand hoch vom Zerfurchen. Niemals kam davon ein wichtiger Auftrag. Niemals hat sich jemand bei jemand anderem aufgrund der nächtlichen Zerfurchung entschuldigt oder zugegeben, dass er sich in letzter Zeit wie ein Arschloch aufgeführt hat. Von der Zerfurchung heilt die Erde nicht und auch der Rassismus hört dadurch nicht auf. Die Zerfurchung führt nur zu Falten, Augenringen und Speck. Ohne Witz! Das liegt an den Hormonen, die bei der Zerfurchung ausgeschüttet werden. Aber man bekommt mitleidige Zustimmung, wenn man nachts vor lauter Sorgen nicht schläft. „Ja, ja ich finde die Gesamtsituation auch sehr beunruhigend!“ bespricht man sich dann in der Kaffeeküche, Kneipe oder sonst wo.

Zu Tagsüber:

Hier findet bei vielen ein höchst paradoxer mentaler Prozess statt: die nächtliche Zerfurchung geht weiter - sobald allerdings die Möglichkeit besteht, einen ungeliebten Zustand aktiv verändern zu können, gesellt sich ein neues, vollkommen gegensätzliches gedankliches Mantra dazu: „Das gibt sich, das wird schon, das geht vorbei, muss man nicht so eng sehen, ist auch nicht mein Business, wahrscheinlich übertreibe ich, geht auch so, soll jemand anderes regeln, geht vorbei, da kann man nur abwarten.“ Hä?? Wo ist sie denn plötzlich hin die nächtliche Besorgnis? Die Wahlergebnisse, der Zustand der Erde, Streit mit Kollegen, sinkende Kontostände und andere unerfreuliche Zustände werden innerlich urplötzlich runterbeschwichtigt, sobald sich die Gelegenheit ergibt, daran etwas VERÄNDERN zu können. Verrückt oder?

Sobald man etwas tun KÖNNTE, legt es sich wie ein sanfter Schleier in Dein Bewusstsein: das SelbstSedierungsProgramm und füllt jede sonst so rebellische, entschlossene Ecke aus.

Jetzt sag ich kurz was als Coach:

Ich finde, noch mehr als Selbstfindung oder Selbsterkenntnis als Selbstzweck brauchen wir SELBSTVERANTWORTLICHKEIT. Im Sinne von: wie antwortet jeder einzelne auf die Ergebnisse, die wir haben? Selbstverantwortlichkeit ist der Zustand, in dem man aktiv mitkriegt, dass man Einfluss auf alles nehmen kann - und dass man das übrigens auch tut, indem man tagsüber schläft, schweigt, abhaut. Zu allem, bei dem man zuschaut, hat man nämlich auch beigetragen.

Auf Wikipedia steht:

„Der Übergang von einer Sedierung zu einer Narkose ist FLIESSEND, bei letzterer ist der Patient nicht mehr erweckbar für die Dauer der Narkose.“

Es wird schlimmer! Ich möchte kein sediertes Land. Auch kein narkotisiertes. Ich finde, wir sollten aufhören über das einzuschlafen, was uns zu unbequem erscheint, um es zu verändern und uns nicht mehr Ausreden damit erkaufen, dass wir für eine Veränderung zu gestresst, zu überfordert, zu ratlos, zu wenig ausgeschlafen (!), zu ängstlich oder zu wenig in unserer Mitte sind.

Ich wünsche mir, dass es uns mehr darum geht, etwas zu bewirken und zu bewegen und aktiv EINFLUSS zu nehmen. Und weniger um unser SELBST zu kreisen als müsste man dieses Selbst permanent irgendwo finden, erkennen, verbinden, stärken, heilen. Am Ende sitzen sonst alle, sich selbst suchend, auf einem Instagram-Foto, an einem Strand, See oder Berg und suchen eine Erkenntnis in SICH, die sie ganz leicht dadurch erfahren könnten, etwas für andere zu bewirken und mit anderen zu bewegen.

Um die Frage von oben zu beantworten:

Wovor wir weglaufen? Vor dem Erfüllen unbequemer Bedingungen. Da schieben wir manchmal lieber die Selbstfindung vor, die wir an einem Strand erledigen müssen. Es wird so arg Zeit, dass wir aufwachen. Tagsüber. Und uns mal umschauen und mitkriegen, wie sehr es gerade nicht um Self Healing geht, sondern darum nachts zu schlafen in der Gewissheit, dass die Aufgaben, um die wir kreisen, sich tagsüber lösen lassen, wenn wir sie lösen.

Ein neuer Ansatz könnte sein:

Weil ich nicht weiß, was ich will, lege ich mich jetzt auf irgendwas fest und lege los und mache damit einen Unterschied.

Weil ich verletzt war, lasse ich mich wieder auf andere Menschen ein. So lange bis ich mit ihnen eine neue, liebende, verbindende Erfahrung mache. Und ich haue nicht ab, sobald es mal ungemütlich wird.

Weil ich nicht weiß, wer ich wirklich bin, lasse ich Menschen nah an mich heran, so dass ich mich in dieser Nähe zu ihnen erkennen kann.

Weil ich Angst davor habe, Gegenwind zu bekommen, zeige ich mich, um durch diese Erfahrung zu erkennen, das nichts Schlimmes passiert.

Das Flüchten und die Ausflüchte müssen ein Ende haben! Dann ist eine SELBSTERFAHRUNG möglich, die durch kein Gedankenkreisen jemals erzeugt werden kann.

Lasst uns nachts schlafen.

Und tagsüber aufwachen und handeln.

Uns SELBST erfahren, indem wir nichts mehr zurückhalten, aufsparen, abwarten.

It‘s about time.

⏰????

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