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Als kleines Mädchen habe ich mich oft gefragt, wofür ich eigentlich hier bin, warum wir alle hier sind, was der Sinn ist - und OB wir überhaupt wirklich existieren. Je älter ich werde, umso berechtigter finde ich die Frage. Wer weiß das alles schon? Vielleicht wachen wir eines Tages auf und sitzen als Spielzeug im Schrank von einem Alien? Und der Alien stellt auf Rückspulen und alles passiert nochmal ????

Wer weiß das schon...

Auf der Suche nach meinen Fragen zu Sinn und Existenz habe ich mich dann immer ganz nah vor den Spiegel gestellt, fast mit der Nase an der Scheibe, und mir tief in die Augen geschaut... als könnte ich so tief hineinblicken bis ich dort die Antworten auf all meine Fragen finde. Meistens hat mir keiner geantwortet, was eigentlich die gute Nachricht ist ???? Was ich in diesem in mich Hineinblicken erahnen konnte und einige Jahre später beschloss: die Antworten auf meine Fragen sind egal. Sie. Sind. Vollkommen. Egal. Es ist sogar egal, ob wir tatsächlich existieren oder nicht. Was MIT einer Erklärung zu Existenz und dem Sinn vollkommen gleich bliebe, ist Folgendes: wir sind hier mit der Möglichkeit, zu denken und Entscheidungen zu treffen und wir sind hier mit der Möglichkeit, Empfindungen durch unsere Körper zu haben und Handlungen durchzuführen. Das ist zusammengefasst das Vehikel für unsere Erfahrungen hier - daran würde sich nichts ändern, auch wenn wir ganz sicher wüssten warum, wozu, wodurch das alles stattfindet. Wenn wir also schon mal hier sind und es diesen „Erfahrungsraum“ gibt, finde ich zwei weitere Fragen interessant:

Wie und wofür will man dieses Vehikel nutzen?

Wie und womit will man diesen Raum für Erfahrung füllen?

Ich mag das Stufengedicht von Hesse in dem es heißt „wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen, der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.“ Das drückt so sehr aus, wie ich mein Leben - also die Möglichkeit für Erfahrung - gestalten will: die (Erfahrungs)Räume betreten, sie erfahren und von der Prämisse ausgehen, dass KEINE Erfahrung in keinem der Räume mich fesselt, sondern nur erweitern kann. Auch die Räume, die sich anfühlen als sei ich gefesselt.

Was wäre, wenn es nicht nur egal ist warum und wozu man hier ist, sondern, wenn es auch egal wäre, welche Erfahrung man in diesen Räumen, die man durchschreitet, macht?

Plötzlich wäre alles bedeutungslos.

Und das, finde ich, ist eine gute, weil erleichternde und entlastende Nachricht.

Wie wäre Leben basierend auf folgenden Annahmen:

Es hat keine Bedeutung, ob man gerade glücklich ist oder nicht. Ob man bekommt was man will oder nicht. Ob man verstanden wird oder nicht. Ob man sich erklären kann oder nicht. Ob man sich gut fühlt oder nicht. Es hat keine Bedeutung, was man hat oder nicht hat. Was man über andere denkt, was andere über einen denken. Es hat keine Bedeutung. Es ist nicht richtig oder falsch, gut oder schlecht. Es IST einfach nur. Bei mir ist es so, dass ich auf diesem Standpunkt stehend eine unbeschreiblich tiefe, innere Ruhe empfinde. Als säße ich inmitten des Raumes, indem ich mich momentan befinde und beobachtete alle Gedanken, Entscheidungen, Empfindungen und Menschen, die darin vorkommen in vollständiger Zustimmung. Ich bin geistig vollkommen frei.

Ich bin. Alles darf sein.

Man muss die Geschehnisse im Raum nicht kontrollieren, man kann sie einfach erfahren.

Man muss sich mit den Geschehnissen im Raum nicht identifizieren, man kann sie einfach erfahren.

Man muss sie nicht bewerten, festhalten, beschleunigen, man kann sie einfach erfahren.

Man ist nicht der Raum oder die Menschen und Ereignisse darin.

Man ist einfach.

Und dann wird alles, was vielleicht gerade schwer, ungerecht, gefährlich, grausam und unabwendbar erscheint ganz überraschend leicht. Jeder Erfahrungsraum ist eine Möglichkeit, durch ihn zu wachsen, wenn man sich ihm in Bezug auf alle darin enthalten Facetten vollständig hingibt. Vor allem gibt man sich dabei den anderen Menschen und der Begegnung mit ihnen hin. George Bernhard Shaw hat mal gesagt „Ich bin der Ansicht, dass mein Leben der ganzen Welt gehört.“ So ist dann jeder im Raum des anderen die Möglichkeit für den anderen, bestimmte Erfahrungen zu machen und sich diesen hinzugeben. In vollständiger Hingabe kann man sogar bleiben, wenn der Raum einem gerade nicht gefällt. Bis sich die Tür öffnet und man den nächsten Raum betritt.

Oder der Alien den Schrank aufmacht, einen weise anlächelt und man lachen muss darüber, wie unnötig es war, zwischendurch allem so wahnsinnig viel Bedeutung zu geben ❤️

Befreiende Grüße

Patrizia ✨

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